Von Alexandra Flieth

 

Der neu gegründete Popchor „Mainmelodies“ feiert bei seiner ersten öffentlichen Probe einen gelungenen Einstand.

 

Über 100 Frauen kommen zur ersten Probe des neu gegründeten Frauenchors „Mainmelodies“, der vierten Gesangsgruppe des „Ersten allgemeinen Popchors Frankfurt“. Mit zeitgemäßen und poppigen Arrangements weckt der Verein eine neue Begeisterung für das gemeinschaftliche Singen.

 

Sachsenhausen. 

Überwältig vom Interesse an dem neu gegründeten Frauenchor „Mainmelodies“ des „Ersten allgemeinen Popchors Frankfurt“, blicken Chorleiter Thomas Schnabel und der stellvertretende Vereinsvorsitzende Andreas Neeb von der Bühne aus auf über 100 Frauen – sie sind zur ersten Chorprobe in den großen Saal im Saalbau Südbahnhof gekommen. „Angemeldet haben sich 115 Interessentinnen“, freut sich Neeb. „Mit so viel Resonanz haben wir gar nicht gerechnet.“ Der Verein habe bereits zwei gemischte und einen Jugendchor. „Wir hatten sehr viele Nachfragen wegen unserer gemischten Chöre. Um jedoch das Verhältnis zwischen Frauen und Männern ausgewogen zu halten, konnten wir keine weiteren Frauen in diese Gruppen aufnehmen.“ Dadurch habe es bereits eine lange Warteliste gegeben. „So ist die Idee entstanden, noch einen zusätzlichen Frauenchor zu gründen“, schildert Schnabel.

 

Neeb ist überzeugt, dass das Singen im Chor immer beliebter wird, sofern es zeitgemäße Chorliteratur gibt. Geplant ist, mit den Mitgliedern des neuen Chores mehrstimmige, englischsprachige Arrangements aus den Bereichen Pop, Rock und den Charts einzustudieren und aufzuführen. Dass dieses Programm gut ankommt, zeigt nicht nur die Anzahl der Interessentinnen. Wer glaubt, das Chorsingen verstaubt und nur etwas für die ältere Generation sei, der täuscht sich. Ein Blick auf die Gruppe macht deutlich, dass die Altersspanne von 20 bis etwa 65 Jahren reicht und das Durchschnittsalter zwischen 30 und 40 Jahren liegt.

 

Mit Auftrittsgarantie

 

Das Interesse am Chorsingen im „Ersten Allgemeinen Popchor Frankfurt“ führt Neeb noch auf einen weiteren Aspekt zurück. „Wir sind mittlerweile eine lokale Größe in Frankfurt und geben über das Jahr viele Konzerte“, sagt er. Auch für dieses Jahr seien pro Quartal zwei oder drei Auftritte vorgesehen. Wer am Ende dabei ist, lege Chorleiter Schnabel nach einigen Proben fest. „Er wird mit jeder Frau über ihre Stimme sprechen und schlägt dem Vorstand nach dieser Stimm-Analyse die künftigen Teilnehmerinnen des Chores vor“, erklärt der stellvertretende Vorstandsvorsitzende.

Bis die „Mainmelodies“ ihren ersten Auftritt haben, gibt es für Schnabel jedoch noch viel zu tun. Bei der ersten gemeinsamen Probe teilt er erst einmal die verschiedenen Gesangsstimmen der Frauen nach hohem und tiefem Sopran sowie nach hohem und tiefem Alt ein. Am Ende soll die Gruppe nämlich vierstimmig singen. „Man sollte einen Ton treffen können“, nennt Schnabel die wichtigste Voraussetzung. „Noten lesen ist keine Voraussetzung, aber hilfreich“, fügt er hinzu. Auf der Bühne werde dann aber ohne Noten und Text gesungen. „Bei den Auftritten muss also alles sitzen. Ich möchte auch, dass sich die Sängerinnen während des Singens bewegen.“ Für die erste Probe hat er zwei Songs mitgebracht, „The Rose“ von Bette Midler sowie „It’s Raining Men“ von „The Weather Girls“.

 

Chorale Vorerfahrung

 

„Ich habe mir schon lange vorgenommen zu singen und freue mich, dass es jetzt losgeht“, sagt Jana Rüdiger. Sie kam mit einer Freundin zur ersten Probe. „Ich habe früher im Pfadfinderchor gesungen und stelle es mit sehr spannend vor, in einem Popchor zu singen“, schildert Ellen Prümm. „Ich habe früher im Kirchenchor gesungen und lange nach einer Möglichkeit gesucht, wo ich mitsingen kann. In meiner Erinnerung ist es ein ganz tolles Gefühl, gemeinschaftlich zu singen“, betont Rehana Ali.

Doch bevor die Frauen den ersten Ton anstimmen können, erklärt ihnen Schnabel, worauf es ankommt: „Die richtige Atmung beim Singen ist wichtig, genauer gesagt die Bauchatmung.“ Gut sei es, die Hand beim Einatmen auf den Bauch zu legen und sich dabei vorzustellen, hinein zu atmen. Gesagt, getan – die künftigen Sängerinnen probieren es gleich einmal gemeinsam aus. Nach einer weiteren Entspannungsübung geht’s dann wirklich los.

Schnabel setzt sich an das Klavier und gibt eine erste Melodie vor, die Frauen stimmen ein. Rund 15 Minuten später positioniert sich die Gruppe innerhalb des Saals neu – aufgeteilt nach den Stimmfarben Sopran und Alt. Nun geht es daran, sich den beiden ausgewählten Titeln zu widmen. Damit diese richtig sitzen, reicht eine Probe freilich nicht aus. Eines wird jedoch deutlich: Die anwesenden Frauen haben alle Spaß am Singen. „Ich habe lange darauf gewartet, dass ich genau so etwas machen kann“, freut sich Jana Rüdiger.

 

 

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